Das Büro gegen Altersdiskriminierung e.V. hat den Intendanten des WDR, Fritz Pleitgen, aufgefordert, die Show von Harald Schmidt sofort abzusetzen. Herr Schmidt hat am letzten Mittwoch gesagt „Wir im Ersten, wir sagen nicht Gammelfleisch, wir sagen 50 plus.“ Die Vereinsvorsitzende sieht in diesem Spruch eine sehr tiefe Beleidigung aller Bürgerinnen und Bürger über 50 Jahre. Eben diese hätten es nicht verdient, weiterhin von einem „überbezahlten Unterhaltungsheini“ beleidigt zu werden. Darüber hinaus habe Herr Schmidt klar einen Witz auf Kosten anderer gemacht, das ginge zu weit.
Gehen Witze in der Regel nicht immer auf Kosten anderer? Wäre es nur halb so komisch, wenn man jeden Witz über sich selbst machen würde? Seniorenwitze, Schwulenwitze, Polenwitze, Ostfriesenwitze – man gehört nicht unbedingt jeder Gruppe an, über die man seine Witze reißt. Hat sich Fritz Pleitgen je beschwert, dass es Fritzlewitze gibt? So was, mit einem solchen Aufstand verleiht man einem solchen Spruch doch mehr Aufmerksamkeit als er sonst je bekommen hätte. Vielleicht bekommt Harald Schmidt ja den Preis der beleidigten Zuschauer, für den er politisch korrekt schon nominiert worden ist.

Als Fan von Harald Schmidt bin ich natürlich auch zutiefst betroffen, da er sowohl meine Mutter als auch meinen Vater und meine Oma, ja einen Großteil meiner Verwandtschaft zutiefst beleidigt hat. Herr Schmidt wird nächstes Jahr am 18. August 50 Jahre alt. Rückblickend wird er sich sicher ab diesem Zeitpunkt zutiefst schämen.

Mit „Heini“ wird jeder diskriminiert, der Heinrich heißt. Sehe ich das richtig? Doppelt schlimm, wenn er über 50 ist.