Arschsau

Arschsau! Saugesicht! Arschmusch äh Muschileckerin! Pisserin! Ein harter Wortschatz für einen Elfjährigen.

Wie ich diese Erziehungs-Sendungen liebe, diese Woche habe ich mir nach langem wieder mal Die Super-Nanny aufgenommen, die ich mir jetzt anschaue, um mich zu freuen, mit welch netten Kindern ich von Montag bis Freitag arbeiten darf, wenn ich diese AK im Fernsehen sehe. Sind die echt so oder ist das teilweise auch fürs Fernsehen inszeniert? Die Mutter ist verzweifelt, hat sich aus dem Internet Erziehungstipps runtergeladen, die aber nicht funktionieren, also muss die Super-Nanny Katharina Saalfrank zu Hilfe eilen, um die stille Ecke mitzubringen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Der Junge ist ein Spucker, ein Pruster, ein Schreier, lacht seine Mutter aus, wenn sie ihm eine scheuert, und ist überhaupt sehr unterhaltsam, wenn man nicht mit ihm verwandt ist. Manchmal weiß ich nicht, wer mir mehr leid tut, die Eltern oder das zu therapierende Kind. Die Mutter ist dieses Mal extrem ungerecht, ich würde sie auch so behandeln, das ist brutal. Die Frau ist völlig frustriert und gefühllos und verletzt ihren Sohn andauernd mit derben Sprüchen, der dann plötzlich Wutausbrüche hat, randaliert, um sich tritt und beißt.

Ein paar Zitate gefällig?

Mutter: Willst du Deutschlands Dümmster werden, ja?
Sohn: Du willst Deutschlands blödeste Mutter werden.

Mutter (schreit): Der findet das noch lustig. (Der Junge kämpft mit seiner Mutter.)
Nanny (energisch): Der findet das nicht lustig.
Mutter schreit noch lauter): Der findet das schon lustig, ich kenn ihn.
Nanny (noch energischer): Er weint doch.
Mutter (schreit erbost): Er weint nicht! Ich kenne ihn!

Nach einigen wichtigen Gesprächen wurde alles gut. Beim nächsten Mal schaue ich mal Frauentausch oder Raus aus den Schulden.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Fernsehen

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Letztgenannte Sendung lief bis zum Fremdschämen in der Wiederholung. Zu zweit 95.000€ Schulden bei 95 Gläubigern, nicht schlecht, mein lieber Herr Gesangsverein. Handyverträge bis zum Sperren ausgereizt, dann eben einen neuen abgeschlossen. Versandhäuser geplündert und zuletzt dem netten alten Schuldenberater den neuen Job verheimlicht, weil gedacht (!) wurde, das sei nicht so wichtig. Da mussten wir dann wegschalten.
    Schlimm, dieser Fernseh-Voyeurismus.

Kommentare sind geschlossen.