Ich bin kein großer Tatort-Fan, aber das Münsteraner Trampeltier, Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl), der immer Zoff mit seinem Vatter hat, und den schrulligen Rechtsmediziner Prof. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) verpasse ich nie, die beiden sind einfach zu komisch und die politisch unkorrekte Art von Boerne und Thiel ist jedes Mal wieder lustig.

Gestern mussten die beiden einen Mord im Milieu von Studentenverbindungen aufklären. Im Wald wurde eine skelettierte Leiche mit einer Bleikugel im Kopf gefunden, deren Spur in höchste Gesellschaftskreise führte und dort im Gewirr von engen Verstrickungen, Mauscheleien und Verbindungs-Vitamin-B zu verschwimmen drohte. Boerne ließ seine Zugehörigkeit zum elitären Zirkel wieder aufflammen, um zu ermitteln, Thiel blieb als Nicht-Akademiker oft nur das Nachsehen, was ihn zunehmend aggressiver werden ließ. Ein bisschen klischeebeladen vielleicht, etwas arg dick aufgetragen auch, aber im Ganzen auch nicht verkehrt, ein guter Münster-Tatort wie immer.

Ob ausgerechnet die Bild-Zeitung die Klischees auf die ihr eigene Weise entkräften musste, wird von der SZ zu Recht in Frage gestellt. Ich habe zu Verbindungen meine eigene Meinung, elitäres Gehabe und Elite ist noch lange nicht das Gleiche… Vor lauter Tatort habe ich gestern tatsächlich den Start der neuen Dittsche-Staffel verpasst. War dieser nicht für den 04.11. angekündigt? Egal, heute Nacht kommt die Wiederholung.

Sehr interessant ist auch der Tatorttalk, den dieses Mal Jens vom Pottblog geschrieben hat.