Chefvisite und das Geräusch geht auch mit einer Hand, bevor es perlt. Dittsche hat nämlich den rechten Arm in Gips. Dittsche hatte Angst, so dick zu werden wie der dickste Mensch, weil er eine Schwellung am Arm hatte. Von Kalle Schwensens festem Händedruck hat er nun einen reinen Trümmerfrauenbruch. Der Mensch ist nämlich ein Kernreaktor, eine tickende Zeitbombe. Noch am selben Tag (letzten Sonntag) kam daher die Schwellung, die Kalle verursacht habe. Ein Trümmerfrauenbruch ist nach den Trümmerfrauen benannt, die zu schwer schleppen mussten.

Dittsche sieht heute etwas verwahrlost aus, er hat auch seine Klamotten seit einer Woche an. Kalle Schwensen hätte ihm die Galertartige-Masse-mit-drei-Buchstaben-Gel vom Knorpel gedrückt. Und die Formel mit der Druckgeschwindigkeit dazu hat er aus der Bild-Zeitung. Jetzt muss er die Kernreaktion aufhalten und zwar mit dem Senftest: Auf die Verwundung hat er Senf geschmiert, unterm Fön angetrocknet und dort, wo es brüchig war, wo die Schwellung ist, dort ist die natürliche Rissbildung. Ein Lackmustest für den erkrankten Mann. Und wenn man eine Bockwurst über hat, kann man die auch noch dippen. Den Gegentest hat er mit Milch gemacht, um die Atomreaktion im Arm zu unterbinden. Atombusen sind auch völlig aus der Reihe getanzt, damals, in den 50er Jahren: Milch ist ja Flüssigknochen, und beim Milchtest hat sich die Milch nun den Weg zur Unfallstelle gesucht. Und dort, wo es heiß wurde, dort, so wusste er, ist was faul, aber röntgenen lassen will er es nicht, schließlich will er neben der Kernreaktion nicht auch noch schlechte Strahlung abkriegen. Deshalb hat er in Kargers Garage eine Durchleuchtung gemacht, zumindest hat er es versucht: Mit den blauen Scheinwerfern, er hat nur vergessen, das Licht wieder auszumachen. Batterie leer, Hebel abgebrochen. Er muss Karger mal wieder was ersetzen.

Und den Gips hat er selbst hingemacht. Besser gesagt, nicht den Gips, sondern die Raufasertapete, dazu hat ihn die Renovier-Tine von RTL inspiriert, die am Ende immer so sinnlich dekoriert. Echte Erfurter Raufaser. Zum Arzt geht er aber nicht, bei Sauerbruch verliert er seine Hand.

Dittsche weiß auch zu berichten, woher die Drogen vor Sylt kommen: Von dem Finnenwal, der sich verirrt hatte. Das ist nämlich ein Drogenkurier aus Kolumbien, der nach Amsterdam wollte. Zu dem Finnenwal hatte er noch eine Theorie mit einem Gorilla aus Hodenhagen, die habe ich aber nicht verstanden. Sehr lustig.