Lachnummer der Liga

Im Ruhrgebiet will sich die Lehrerin gleich am ersten Schultag beliebt machen und sagt voller Stolz, dass sie Fan von Schalke 04 sei und fragt die Klasse, wer denn sonst noch Schalke-Fan wäre. Alle Hände gehen nach oben, nur ein kleines Mädchen meldet sich nicht. Die Lehrerin fragt fast schon erstaunt: „Warum meldest du dich denn nicht?“
„Weil ich kein Schalke-Fan bin!“
„Ja, so was. Zu welchem Verein hältst du denn dann?“
„Ich bin Dortmund-Fan und stolz darauf!“
„Die Dortmunder, der BVB, der Biene-Maja-Club aus der verbotenen Stadt? Ja, um Himmels willen, warum denn ausgerechnet Dortmund?“
„Weil mein Vater aus Dortmund kommt, bei DAB arbeitet, als Jugendlicher bei den Dortmunder Amateuren gespielt hat und meine Mutter auch aus Dortmund kommt und sogar im Westfalenstadion arbeitet. Beide sind natürlich BVB-Fans, also bin ich es auch!“
„Aber mein Kind, du musst doch deinen Eltern nicht alles nachmachen! Stell dir doch nur mal vor, deine Mutter wäre eine Prostituierte und dein Vater ein alkoholabhängiger Arbeitsloser, was wäre dann?“
„Ja gut, dann wäre ich wohl auch Schalke-Fan…“

Der Witz hat so einen Bart, es gibt ihn in den verschiedensten Varianten und doch ist er immer wieder lustig. Bei Herrn Jauch durften am vergangenen Mittwoch einige Fans des Meisters der Herzen, des ewigen Verlierers, ihr Herz ausschütten, RTL zeigte auch herrlich schräge Bilder von Menschen, die sich in Kutte und Mütze vor dem Fernseher versammeln und singen und zutiefst deprimiert sind, dass Schalke auch nach 49 Jahren nicht Meister geworden ist. Noch nicht einmal vier Minuten waren den Königsblauen in diesem Jahr vergönnt, die acht Minuten Blitztabellenführung kurz vor Vier zählen nicht. Mama Schalke weinte im Studio schon wieder und der Dreikäsehoch Jan-Niklas erzählte, dass er früher Bayernfan war, dann aber dem Gruppenzwang erlegen ist. Und wer hat am letzten Spieltag nix zu feiern, Jan-Niklas? Hehe. Toll war das Interview: Jauch fragte den Knaben, ob er denn auch selbst Fußball spiele, Jan-Niklas bejahte das. Welche Position er denn spielen würde, fragte Jauch. Torwart, erfuhr er von seinem Gegenüber. Und in der Hoffnung zu hören, dass Jan-Niklas mal bei Schalke im Tor stehen möchte, bohrte er weiter und wollte wissen, was der kleine Schalke-Fan mal werden möchte: Pastor war allerdings die Antwort, die Herrn Jauch verblüffte. Und dazu die Begründung: Da müsse man nicht heiraten.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“