Wiederholt sich die Geschichte?

Haben wir in Nürnberg bald das gleich Affen Eisenbären-Theater wie in Berlin? Knut wurde zum goldenen Kalb der Republik, inzwischen ist der Run nicht mehr ganz so groß, da Knut nach einem Jahr nicht mehr klein und putzig, sondern groß und dreckig ist, ein stinknormaler Eisbär eben.

Seit bekannt wurde, dass im Nürnberger Tiergarten drei Eisbärbabys geboren wurden und eine der Eisbärmamis ihre Jungen verstoßen, ja sogar gefressen hat, stehen die Tierschützerprotestierer schon wieder empört Schlange, die Bild appelliert an mehr Herz bei den Verantwortlichen und andere sind schockiert, dass das Auffressen überhaupt zugelassen werden konnte. Diese böse Natur aber auch. Wird die menschliche Aufzucht zum Normalfall, auch wenn die Bären dann einen an der Baddsche haben? Jetzt hat auch die zweite Eisbärmutter ihr Junges verstoßen und ausgesetzt, es wird vermutet, dass sie sich wegen des Medienrummels nicht mehr in der Lage sah, einen sicheren Aufzuchtort zu finden. Ganz toll, wenn dieser bescheuerte Knut-Hype nun zu solchen Folgen führt, weil jeder neue Knuti-Buti-Butzi-Bilder liefern will, ein Eisbär, der unsicher durch die Welt torkelt, wie süüüüüüüß. Der Bär soll jetzt von Tierpflegern aufgezogen werden, ich hoffe, die Nürnberger sind weniger mediengeil als die Berliner, die als positiven Nebeneffekt mal eben die Zoofinanzen sanieren konnten. Hässliche, billig produzierte Plüsch-Eisbären aus China ließen sich sowieso landauf landab bestens verkaufen.

Wichtig ist jetzt vor allem die Namensfindung, vielleicht diskutieren Koch, Schröder, Beck und Merkel bald darüber, der Mindestlohn und kriminelle Ausländer sind doch nicht so wichtig, Knut bewegt schließlich alle. Fast alle.

Hier lohnt mal wieder ein Blick in den Knut-Blog, wo sich immer noch tagtäglich die Finger wundschreiben, um Knut, seinen legitimen Kronprinzen und die verwaisten Mütter Wilma und Vera zu grüßen und ihnen das Mitgefühl auszudrücken, sei es auch in einem Beitrag über Knuts Salat-Heißhunger. Wunderbar absurd!

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

11 Kommentare

  1. Danke. Endlich jemand, der noch normal denkt. Als ich gestern einen Vertreter vom Bund Naturschutz auf Bayern 3 gehört habe, ist mir echt die Hutschnur hochgegangen. Dass in Deutschland aber auch jeder mitreden darf, der eigentlich nix zu sagen hat. 😉

  2. Jetzt wissen die Tierschützer nicht mehr, gegen was sie sein sollen. Hauptsache, es wird protestiert. Das eigene Gesicht im Fernsehen stärkt so manchen Krötenträger.

  3. Hab eben in unserem Ödloch auch zwei Knut-en den Kopf abgebissen, nur waren die von Haribo 😐 Muß ich mir jetzt auch sorgen machen, das die Naturschützer vor meiner Türe stehen und die restlichen 148 in der Packung retten!?

  4. Ja, das Foto hab ich auch selber gemacht und ich bin stolz drauf. Is gar nicht so einfach, wenn man einer von zig Tausenden is.
    Aber hast insgesamt stimm ich dir schon zu.

    Achja, aber ma was andres: Wann haben wir denn den neuen Quiz-Taxi-Routenplaner zu erwarten???
    War ja am Samstag und heute mal wieder so weit

  5. Die Namenssuche auf Bayern 3 heute früh hat mich ziemlich genervt. Ein Mädchen, welches vor der Schule anscheinend keine anderen Probleme hatte als einen Namen für den neuen Knuddeleisbären schlug vor, das Viech „Nanoq“ zu nennen, was in Grönland die Bezeichnung für Eisbär ist.
    Ein anderer schlug Hans vor, weil er Parallelen zum Trainer Hans Meyer vom Club sieht („…er ist doch auch ein Bär“).
    Eine Mutter im achten Schwangerschaftsmonat wusste schon, dass ihr Nachwuchs weiblichen Geschlechts ist, daher fehlt ihr der männliche Träger des von ihr vorgesehenen Namens Oskar. Diesen will sie jetzt dem Eisbärbaby übertragen.
    Mal sehen, wie lange es dauert, bis eine Namensfindungskommission gebildet wird. Oh wie süüüüüüß.

  6. Jetzt scheint das ja ein Weibchen zu sein. Wie süüüüüüüüüüüüüß, eine Frau für Knuti. Eines darf auch nicht am Ende eines Kommentares zum Thema fehlen: Knutscha.

  7. Pingback: der ghostbiker

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