Welche Idioten in der EU haben sich das nur wieder ausgedacht? Dem Benzin werden noch einmal zusätzlich fünf Prozent Ethanol beigemischt, um gutmenschlich-korrekt das Klima auch beim Autofahren zu schützen und die Schadstoffemission zu reduzieren. Über Deutschland ist wie so oft die gutmenschliche Klimakäseglocke besonders luftdicht und so soll in Deutschland eben fürs Klima getankt werden. Ins Auto wohlgemerkt, nachdem wir vor ein paar Jahren auch schon aufgerufen waren, für den Regenwald Industrie-Bier zu tanken trinken, damit wir uns selbst im Vollrausch gut fühlen dürfen. Und das, wo wir doch vor ein paar Jahren mit fünf Minuten Lichtausschalten schon so viel fürs Weltklima getan haben. Wir sind zwar hier in Deutschland allein auf weiter Flur, es gibt keine Langzeitstudien über die Motorverträglichkeit der vermeintlichen Bio-Suppe, aber den Mineralölkonzernen drohen Strafzahlungen, wenn nicht ein bestimmter Anteil der verkauften Spritmenge das neue E10 ist. Dass das an die Kunden, die das neue Benzin nicht wollen, weitergegeben wird, erklärt sich von selbst. Die Besitzer älterer Autos schauen in die Röhre bzw. zahlen ordentlich drauf. Der Rest ist sich, wie ich, unsicher, und tankt das herkömmliche Benzin. Gottlob stellt sich mir dieses Problem an tschechischen Tankstellen nicht.

Wie kann man in seinem Öko-Wahn so vermessen sein, um zu glauben, dass das unserem Planeten in irgendeiner Weise hilft, wenn Weizen, Mais und Rüben angebaut werden, um daraus nicht Nahrung, sondern Alkohol zu gewinnen, den man dann dem Superbenzin beimischt und verbrennt, während anderswo auf der Welt Menschen verhungern. Angeblich soll, was offiziell natürlich bestritten wird, für Anbauflächen Regenwald gerodet worden sein. Phantastisch für das Weltklima. Wenn dann auch noch der Durchschnittsverbrauch steigt und Motoren beschädigt werden können, frage ich mich, wo der klimatische Mehrwert sein soll, und stelle mir erneut die Frage, mit der ich diesen Blogeintrag begonnen habe: Welcher Idiot hat sich das ausgedacht?

Dass der Irrsinn jetzt erst einmal vorbei ist, ist ein gutes Zeichen. Zu viele Autofahrer haben nämlich nicht die E10-Suppe getankt, sondern in den sauren Apfel gebissen und immer mehr Cent pro Liter für herkömmliches Super oder Super plus draufbezahlt, obwohl das Benzin ohnehin schon schweineteuer ist, weil die Unruhen in Libyen natürlich wieder für Unsicherheit auf den Rohölmärkten sorgt. So sind die Mineralölkonzerne, die dieses Mal nicht schuld sind an diesem Blödsinn, auf ihrem E10 sitzen geblieben, wohingegen Super plus knapp und somit zusätzlich teuer geworden ist.

Nur schön, dass der Staat so oder so am Benzin am meisten profitiert: Ist das Benzin teuer, steigen auch die Mehrwertsteuereinnahmen, wird zu wenig E10 verkauft, kommen die Strafzahlungen hinzu und die Mineralölsteuerquelle sprudelt sowieso immer. Unaufhörlich. Zum Glück sind diejenigen, die dafür verantwortlich sind, auch nicht auf den Mund gefallen, und erklären gebetsmühlenartig die Vorzüge, die es gar nicht gibt.