Ich gebe es zu, ich muss endlich dazu stehen. Ich bin emotional völlig abgestumpft, weil ich als Kind und als Jugendlicher ständig Gewaltfilme geschaut habe. Banana Joe, Vier Fäuste für ein Halleluja, Mein Name ist Nobody, Vier Fäuste gegen Rio oder Zwei sind nicht zu bremsen haben mich völlig verdorben, mir fehlt jedes Einfühlungsvermögen, gewalttätig bin ich auch. So ist das… Diese Faustschläge von oben auf den Kopf, diese brutalen, realistischen Schlägereien, dazu diese wüste Ausdrucksweise, die vor dem einzelnen Menschenleben nicht Halt macht. Sinnlose Gewalt eben, die in mir Tür und Tor für aggressives Verhalten anderen Menschen gegenüber geöffnet hat. Wenn ich heute meine T-Shirts mit Bud Spencer oder Terence Hill anziehe, werde ich ein anderer Mensch, so wie Sylvester Stallone in Over the Top, wenn er seine Mütze rumgedreht hat. Mein erster Film mit Sly hat mich nämlich noch eine Stufe weitergebracht. Kinderkram wie Rambo haben mich meine Eltern damals nicht anschauen lassen.

Bildschirmfoto: welt.de

Die Leute bei Welt Online sind vielleicht lustige Zeitgenossen. Die berichten ernsthaft über das Abstumpfen Jugendlicher bei übermäßigem Konsum von TV-Gewalt, schreiben schon auf der Startseite von blutrünstigen Fernsehbildern und nehmen ernsthaft (?) ein Bild von Bud Spencer als Symbolfoto. Eine Klickstrecke darunter kann man sich dann Bilder aus einem im Gegensatz zu den gewalttätigen Prügelfilmen harmlosen Computerspiel namens Call of Duty anschauen.