Erwartungshaltung

Alex

31. Mai 2007

7 thoughts on “Erwartungshaltung

  1. ich war gestern auf dem weindorf und dann noch im standard. als ich kurz vor 4 nach hause gekommen bin, lief gerade die wiederholung. das war doch mal wieder eine berlin-mitte-sendung mit höchstem unterhaltungswert.
    meine meinung: ich stehe ziemlich hinter dem, was campino gesagt hat. aber noch viel mehr hinter dem attac-heiner. was die gesagt haben war teilweise schon ein bisschen extrem, aber im grunde genommen haben sie recht. ach ja, beckstein hat natürlich auch recht, wenn er über die demonstranten sagt, dass 90% friedlich und nur 5% gewalttätig sind.
    und zum polizeistaat.
    ein zaun macht noch keinen polizeistaat.
    demonstranten wegtragende polizisten auch nicht. hausdurchsuchungen auch nicht.
    geruchsproben auch nicht.
    verdeckte online-durchsuchungen auch nicht.
    bannmeilen auch nicht.
    videoüberwachung auch nicht.
    demonstrationsverbote auch nicht.

    und wenn man dann alles zusammennimmt, dann wird’s doch langsam ein bisschen bedrohlich – jedenfalls in meinen augen.
    ich könnte mich jetzt noch ein bisschen weiter echauffieren, aber dann wird’s zu lang und keiner liest’s mehr richtig. in diesem sinne: hasta la victoria siempre!

  2. Wir hätten gestern herrlich diskutieren können. Die sinnvollen Anliegen im Kontext des G8-Gipfels werden leider durch die dämliche Zaundebatte, die in meinen Augen nötigen Razzien gegen potenzielle Gewalttäter und die abgedroschenen Forderungen von attac & Co., die wie auf Knopfdruck von jedem Knallkopf aufgesagt werden, in den Hintergrund gedrängt. Geldorf, Grönemeyer, Bono, Live8, da kommt was rüber. Bei den Idioten, die sich mit Kapuze vor Kameras stellen und sich als latent gewaltbereite Weltverbesserer präsentieren, fehlt mir jedes Verständnis.

  3. ich hab heute eine mütze auf
    mit che-guevara-button dran
    und die bleibt auch auf, bis die maue… äh der zaun wieder auf ist

  4. oh ich hab noch was. campino sitzt da, weil er ein launiger, gern gesehener diskussionsgast ist. so oder so ähnlich steht’s im buch vom zdf zu den 100 größten deutschen (ohne nazis!).

  5. Vorhin fuhr ich mit dem Auto von der Martinstraße über den Paradeplatz in Richtung Hofstraße, als ein Fahrradfahrer mit kraftfahrzeugverachtendem Blick auf den Zebrastreifen an der ehemaligen Hypobank zufuhr und dann bewusst langsam diesen passierte, da er mich kommen sah. Ich musste stark bremsen und erlaubte mir das Warnsignal, auch Hupe genannt, ertönen zu lassen.
    Der Fahrradfahrer schien nur auf meine Reaktion gewartet zu haben, denn er stoppte sofort, stieg ab und stellte seinen Drahtesel mitten auf dem Zebrastreifen ab. Seine ersten Äußerungen verstand ich leider nicht, aber er war so freundlich und kam zu meiner Autotür, damit ich mir beim Zuhören nicht so schwer tat. Er fragte, was ich Fuzzi denn will, ich sitze allein in diesem großen Auto und ich sei Schuld an der Klimakatastrophe. Ich sollte schauen, was ich da anrichte. Er predigte sogar zu den Passanten, die auf das Spektakel aufmerksam geworden sind; leider habe ich mir den Text der Predigt nicht gemerkt.
    Hmmm, schauen sollte ich, aber gesehen habe ich nichts außer ein Fahrrad, das meinen Weg blockierte, einen Öko am Fenster und hinter mir eine Ansammlung von Autos, die auch gerne weiter fahren wollten.
    Ich erlaubt mir, ihn darauf hinzuweisen, dass der Zebrastreifen für Fußgänger gedacht sei und nicht für Fahrradfahrer und fragte ihn, ob er überhaupt ein paar Verkehrsregeln kennt.
    Er meinte, jetzt wäre er zu Fuß, brabbelt noch irgendwas und ging langsam zu seinem Fahrrad, stieg auf, fuhr langsam los und schien mich weiter zu beschimpfen, was ich wiederum nicht verstehen konnte, weil ich mich bemühte, den entstandenen Stau aufzulösen.
    Wenn der Öko das lesen sollte, dann soll er doch wissen, dass ich meine 92-jährige Oma zum Frisör gefahren habe, weil ihr jeder Schritt Schmerzen bereitet. Wahrscheinlich zieht er seine Oma mal im Bollerwagen hinter sich her.
    Übrigens: Laut Wikipedia ist mit Fuzzi umgangssprachlich-abwertend eine Person gemeint, die von der Gesellschaft nicht ernst genommen wird. Armes Würstchen.

  6. Was brauchen wir noch große Pläne von Bush, Merkel & Co? Hank ist der Schuldige, weil er alleine in einem Auto fährt und autophobe Zweiradfahrer nicht in Ruhe lässt. Er hat mit seiner Blockadeaktion allerdings dafür gesorgt, dass mehrere Autos, die in dem von ihm verursachten Stau standen, völlig umsonst CO2 in die Luft blasen und die Atmosphäre verschmutzen. Somit sind eher die Ökos die Schuldigen, die keinen freien Verkehrsfluss zulassen. Blockade = Stau, Stau = CO2-Ausstoß. Ein Teufelskreis!

  7. für dich wär’s manchmal auch besser, auto statt rad zu fahren (vgl. die ereignisse in jüngster vergangenheit)

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