Hausmacher Politik-Bullshit

Alex

24. November 2009

14 thoughts on “Hausmacher Politik-Bullshit

  1. Lieber Al,
    beim von Dir angesprochenen Prekariat-Problem stimme ich Dir zu. Ansonsten finde ich Deine Sichtweite etwas stark eingeschränkt. Leider werden die mir zur Verfügung stehenden Zeichen und auch die Zeit (ist ja schon spät) nicht reichen, um auf ALLE hier nennenswerten Punkte einzugehen, daher nur kurz ein paar Anmerkungen, ohne größere Erläuterung aneinandergereiht:
    – es geht hier nicht nur um Kindergartenkinder ab 3, sondern auch um Kleinkinder ab 1, die in ihrer Aufnahmekapazität der sie umgebenden Umwelt recht eingeschränkt sind. Nicht allen Kindern in diesem sensiblen Alter ist damit geholfen, wenn man sie einfach in eine Kita steckt, auch wenn das landläufig schnell mal daher gesagt ist. Das „ab wann“-Thema wird aber an verschiedenen Orten mehr oder weniger wissenschaftlich/ernsthaft diskutiert und soll hier nicht Thema sein. Festzuhalten wäre aber: ein gar nicht so kleiner Prozentsatz an Eltern, die ihre Kinder aus gutem Grund nicht zu früh in die Kita schicken, sondern sich selbst um eine gute Erziehung kümmern wollen, werden durch KITA-frei-Plätze nicht erreicht. Das ist u.a. auch der Ansatz der CSU (was nicht bedeutet, dass deren Lösung gut ist)
    – es gibt überhaupt nicht genug Kita-Plätze, um alle Kinder aufzunehmen. Hier gibts das gleiche Problem wie bei den Schulen: es sind nicht genug Lehrer da. Also mach ich Klassengrößen von 30-40 Kindern, wo dann irgendwann nach dem Sinn des Unterrichts gefragt werden muss (analog in der Kita: gibt es bei zu vielen Kiddies überhaupt noch mehr positive Effekte als negative). Alternative: wir stellen auch hier Förster ein, d.h. Personal, das überhaupt nicht gut genug ausgebildet ist und halt aus dem Bauch heraus agiert. Für kleine Kinder das Richtige?
    – „Kinder brauchen den sozialen Umgang, das Aufwachsen mit Gleichaltrigen und auch die damit verbundenen Reibereien.“ Stimmt schon. Hier aber wieder die Frage: ab welchem Alter? Sind wir sozial unfähig, weil wir erst mit 3-4 von zu Hause wegkamen – nicht mit 1-2 wie es heute üblich ist? Die Erfahrungen der Eltern sind bzgl. der positiven und negativen Auswirkungen des Kindergartens ja sehr vielfältig. Nicht jeder sieht das so uneingeschränkt positiv wie Du.

    Tja. Leider geht mir gerade die Zeit aus. Und für sinnvolleres Diskutieren bräuchte mein Geschreibe auch etwas mehr Struktur. Ich finde jedenfalls, dass Du es Dir mit Deiner allgemeinen Argumentation insgesamt zu einfach machst. Der Kerngedanke, deine Kritik an den 150 Euro mag richtig sein. Deine weitere, allgemeinpädagogische Bewertung der Kitas finde ich dagegen zu oberflächlich (um nicht zu sagen naiv).

    Bis trotzdem ein feiner Kerl, denk ich 😉

    Nix für ungut,
    Homer

  2. Ich habe das eigentlich ausschließlich so verstanden, dass sich das auf die Betreuung im Kindergarten bezieht, nicht auf die Kitas an sich.

  3. Du hast somit dass gesagt was ich auch hätte sagen wollen. Deswegen brauch ich außer meiner Zustimmung zu deinem Beitrag Homer, nichts mehr anzumerken.

  4. Das ist wieder einmal ein populistischer Schildbürgerstreich, den uns unsere CSU da spielt. Die Idee ist völlig unausgegoren und widerspricht der Entwicklung zur „modernen Familie“ vollkommen. Dass man über das Alter streiten kann (siehe Homer) sehe ich völlig ein; das macht die Idee aber insgesamt nicht besser sondern eher schlechter. Wieso in aller Welt sollte man Eltern bestrafen, die ihre Kinder in den Kindergarten schicken? Das ist doch völlig widersinnig!

  5. Trifft den Nagel auf den Kopf. Die Kita-Pflicht ab dem 1. Lebensjahr halte ich allerdings für problematisch. Ansonsten: 10 Punkte!

  6. Wo habe ich was einer Kita-Pflicht ab dem ersten Geburtstag geschrieben? Ich wüsste nämlich nicht, was das bringen soll. Mir geht es nur um den Kindergarten.

  7. bezieht sich auf Alex Antwort auf meinen Kommentar. Habe es irgendwie verpeilt, auf den Antwortbutton zu klicken. 😉

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