Immer wieder ist es sehr originell, was Fußballer nach den Spielen den Reportern erzählen. Beim Spiel Nürnberg gegen Bremen hat Nürnbergs russischer Stürmer Ivan Saenko seinem Gegenspieler Daniel Jensen im Rücken vom Schiedsrichter einen Ellbogenschlag versetzt. Jensen ging zu Boden, Saenko aber wurde nicht bestraft, weil es niemand gesehen hatte. Die Kameras hatten es natürlich in Zeitlupe eingefangen und auf die Szene angesprochen räumte Saenko in der Sportschau zwar einen Schlag ein, hatte aber kein Verständnis, gleich so umzufallen, wie es Jensen gemacht hat. Mit dem typisch russischen Akzent beendete er das Interview mit den Worten „Wie eine Frau“. Reue sieht zwar anders aus, aber irgendwo hat er auch Recht. Wie viele Spieler sind im Stadion schon einen grausamen Tod gestorben, um kurze Zeit später wieder quicklebendig herumzuhüpfen.

Saenko wird allerdings ebenso eine nachträgliche Sperre bekommen wie Guy Demel vom HSV, der einem am Boden liegenden Gegenspieler sicher nicht versehentlich aufs Bein getreten ist. Und Herr Saenko sollte erstmal vor der eigenen Haustür kehren, ehe er sich über andere beschwert, auch wenn die Art und Weise mal eine besondere war.

[Nachtrag 28.08.] Das Verfahren gegen Ivan Saenko wurde eingestellt, er bekommt demnach keine Sperre. Den DFB und seine Sportrichter soll noch einer verstehen.