Anders als ursprünglich geplant habe ich es mir heute richtig gegeben. Nach kurzen Zweifeln um die Mittagszeit, als es plötzlich recht finster wurde und das nächste schwere Gewitter bevorzustehen schien, wurde es wieder heller und ich konnte mich nach einem stärkenden Mittagessen auf mein Rennrad schwingen und mal wieder ins Blaue fahren. Geplant hatte ich keine Strecke, also habe ich an jeder Kreuzung neu entschieden, wohin es gehen soll. Über das Hubland, diese Bergwertung musste ich mir geben, wo doch gestern die Profis dort gefahren sind, ging es nach Gerbrunn, von dort nach Randersacker, wo mir ein Autofahrer mit der Polizei drohte, weil ich mich erdreistet hatte, ihn mit dem Fahrrad zu überholen. Von Randersacker bin ich nach Lindelbach und Westheim gefahren, über Kaltensondheim, wo auch ich den Milch-Boykott wahrgenommen habe, bin ich nach Kitzingen gefahren und ab Westheim hat mich der Schwanberg im Dunst so angelacht, dass ich in Kitzingen beschlossen habe, nach Rödelsee zu radeln, um von dort den Schwanberg zu erklimmen. Anstrengend war es und sicher der langsamste Aufstieg seit langem, aber oben war ich glücklich, dass ich es geschafft hatte. Nach einem Power-Nap auf der Brunnenmauer und zwei Müsliriegeln habe ich mich auf den Rückweg gemacht und sehr schnell gemerkt, dass mir meine Pollenallergie in diesem Jahr wieder ziemlich zu schaffen macht. Streckenweise haben die Augen so gebrannt, dass ich am liebsten vom Rad gestiegen wäre.

Der Weg am Main entlang nach Würzburg war beinahe eine Tortur, weil die Pollen in der Luft allgegenwärtig waren, an schnelles Fahren war nicht mehr zu denken. Schade, ich hoffe, mir macht dieser scheiß Heuschnupfen nicht so zu schaffen, dass ich aufs Radeln und auf andere Freiluftaktivitäten verzichten muss. Ich werde nicht aufgeben.